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Geschichte vom Dudelsack Under the Kilt



Geschichte vom Dudelsack

Die Geschichte des Dudelsackes - wie sie wirklich war...
(in Gedenken an MacBumm)

Von MacBumm (Hubert Sudhues 1957 - 2005, Text) und Volker MacBag (Comix)

Schaf




Am Anfang war das Schaf.

First Bag

Der Dudelsack, oder zumindest dessen Vorstufe, wurde in der mittleren Steinzeit erfunden, als ein gewisser MacBag, seines Zeichens Schafhirte, bei der Arbeit feststellte, daß ein unter den Arm geklemmtes Schaf bei einem gewissen Druck ein interessantes Geräusch macht. MacBag nannte das neue Instrument zu Ehren seines Vaters "Bag".

T-Bag

Nächster Entwicklungsschritt war die Erfindung des T-Bag, des dreitönigen Bag. Hiermit konnten schon recht beeindruckende Stücke gespielt werden. T steht hier übrigens für "tripple" (dreifach) und darf keinesfalls mit dem T-Bone verwechselt werden. Das T-Bone-Steak wurde erst wesentlich später erfunden.

Bag & Drum

"Squeeze 'n Stretch", die Quetsch-und-Streck-Technik, war ein weiterer Fortschritt in der Geschichte des Dudelsackes: Durch entsprechende Veränderung der Halslänge eines Schafes konnte MacBag, Urenkel des alten MacBag, die Tonhöhe deutlich spürbarer variieren als beim dreitönigen T-Bag. Ein weiterer Vorteil: Es reichte wieder ein Schaf zum Musizieren. Schon zu dieser Zeit ließ sich MacBag gerne von seinem Kumpel MacBumm auf der Trommel begleiten.

College of Baging

Die revolutionäre Squeeze 'n Stretch-Technik leitete für den Dudelsack die neolithische Revolution ein: Das "College of Baging" wurde mit dem Ziel der Nachwuchsförderung gegründet...


... erste Wettbewerbe, sog. Competitions, wurden abgehalten, technische Probleme analysiert...

Seasoning



...und gelöst.

Sheep Peace

Aber es gab auch andere Probleme: Die neue Squeeze 'n Stretch-Technik rief auch frühe Tierschützer auf den Plan. Am Rande von Bag-Konzerten und Competitions demonstrierten zum Beispiel SheepPeace-Mitglieder für die Rechte der Schafe und gegen die "brutale Streckerei"...

"Mach's aber nicht wieder so hart, Mac!"

Unter dem Druck der Straße wurde schließlich von MacStone das Reed erfunden. Reedmaking war für damalige Verhältnisse eine filigrane handwerkliche Tätigkeit.

Die Erfindung des Reeds hatte jedoch auch erhebliche Nachteile: Der zum Bagspielen erforderliche Druck reduzierte die Lebensdauer der Instrumente maximal, die damit verbundenen Anschaffungskosten drohten den Bag zu einem elitären Instrument werden zu lassen. Zeitgleich sanken paradoxerweise die Preise für Schaffleisch ins Bodenlose.

Ein gewisser MacDoof machte aus der Not eine Tugend, erfand den nach ihm benannten Fleischklops, gründete eine Schnellimbißkette und wurde stinkreich.

MacBag, Sohn von MacBag, hatte schließlich den rettenden Einfall: Er häutete ein gerade ausgespieltes Instrument und band das Stone-Reed und - eine Blowpipe ein! Das Resultat war verblüffend: Die Grundform des heute bekannten Dudelsackes war endlich gefunden! Die Schafpreise stürzten, die Preise für Schaffleisch hingegen stiegen und brachten MacDoof an den Rand des Ruins. Nun ging es Schlag auf Schlag: Woody MacBag, Sohn von Blow MacBag, hatte eine ausgesprochener Vorliebe für "weiche" Dinge wie z.B. Holz. Zwar ging er bei MacStone als Reedmaker in die Lehre, verlegte sich aber danach auf die Produktion hölzerner (!) Reeds.

Das Reed setzte er zudem in ein Rohr ein, das er zunächst mit einem, dann - mutiger werdend - mit mehreren Löchern versah. Weil plötzlich mehrere Töne zur Verfügung standen und ein lieblicher Singsang dem Rohr entströmte, nannte er es Chanter.

Demo der Gewerkschaft Lärm, Bag und Drum GLBD

Wie immer stieß auch diese revolutionäre Innovation nicht überall auf Gegenliebe. Nach anfangs heftigen Protesten der Gewerkschaft Lärm, Bag und Drum (GLBD) setzte sich die Idee aber schließlich durch. Die Musiker, die sich bisher "Bagler" genannt hatten, nannten sich plötzlich "Piper", so daß sich auch die Gewerkschaft zur Umbenennung gezwungen sah: Sie hieß nun Gewerkschaft Lärm, Pipe und Drum (GLPD).

Back to the Roots!

Generationen später kam wiederum ein MacBag auf die Idee, in eines der bisher ungenutzten Schafbeine ein geschlitztes Schilfrohr einzubinden. Er nannte diese zusätzliche Pfeife "Drone" - weil sie so schön dröhnte. Im Laufe weiterer Generationen wurden von weiteren MacBags in die verbleibenden Beine weitere Drones eingebunden. Soundmäßig bedeuteten die Drones einen deutlichen Fortschritt, allerdings wurde das Instrument durch diese Innovationen sperrig und unhandlich. Führende Musikkritiker der Zeit vertraten die Auffassung, das Hinzufügen immer weiterer Pfeifen sei Ausdruck fortschreitender Dekadenz, die letztlich zum Verlöschen zunächst des Instrumentes, dann aber der gesamten Kultur führe. Tatsächlich entwickelte sich eine starke "Back-to-the-Roots" Bewegung: Stone Reeds wurden ausgegraben, die Schafpreise stiegen wieder...

MacBag, Urenkel des Drone-III-MacBag, hatte im Rahmen einer "Diskussion" mit einem Nachbarn Glück im Unglück, als dieser irrtümlich die Beine eines naheliegenden Schafes mit einem Keulenhieb zerschmetterte. Not macht erfinderisch: MacBag reduzierte die Ausmaße des Instrumentes indem er die Drones nicht mehr getrennt in den Füßen der Schafhaut, sondern eng beieinander einband. Die Drones legte er über die Schulter, platzsparendes Pipen war so wieder möglich.

Allerdings zeigten die Drones heftige Tendenz, immer wieder von der Schulter abzurutschen. Dies war zwar lästig, aber unvermeidbar bis zu dem Tag, an dem seine Frau, Frau MacBag, wieder einmal einen Anfall von Putzwut bekam, die Pipes mit einer Schnur zusammenband und in die Ecke stellte. Das Problem war durch Zufall gelöst, für lange Zeit die "endgültige" Form der Pipes gefunden.

"Scheiss Piper!"

Gestimmt wurden die Pipes, indem man ein Rohr entweder durch Abschneiden kürzte oder einfach ein neues, langes Rohr einsetzte. Diese Stimmtechnik erklärt übrigens auch die schlimme Schilfrohrknappheit der Jahre 503, 794 und 1327, Jahre, in denen es in die Hütten regnete weil die Piper mal wieder alles Reed verstimmt hatten.

Blackwood

Mit der Erfindung der Drechselbank durch MacTurner wurde das bis dahin benutzte Schilfrohr verlassen. Versuche mit verschiedenen Hölzern wurden schließlich auch von Erfolg gekrönt.

"Dieses schwarze Holz aus Afrika ist superb, ist es nicht?"

"Fürwahr, Mac, es ist, es ist!"

Got it!

Wegen der eingeschränkten Bohrmöglichkeiten dieser Zeit wurde jedoch eine Teilung der Drones und die Erfindung entsprechender Verbindungsstücke erforderlich, die aber auch ein besseres Stimmen des Instrumentes ermöglichten als zuvor die alte Abschneid-Technik. Die neue Stimmtechnik machte es aber erforderlich, die enge Schnürung der Drones aufzugeben und diese stattdessen fächerartig und nur durch eine lockere Schnur miteinander verbunden über der Schulter zu tragen.

MacManni - wer sonst?



Dies ist die Form der Bagpipe, wie wir sie heute noch kennen.

Junge Wilde

Epilog:

Auffällig an Erfindung und Entwicklung des Dudelsackes ist, daß - sieht man von den Beiträgen MacStone’s, MacBumm’s und MacTurner‘s einmal ab – hauptsächlich eine einzige Familie darin verwoben ist, die Familie MacBag. Tatsache ist, daß der Klang des Dudelsackes von einem normalen Menschen nur schwer zu ertragen ist, die Familie MacBag hingegen das Instrument regelrecht liebt. Jüngste paläopathologische Forschungen führten zu dem Resultat, daß der Ur-MacBag einen genetischen Defekt an seine Kindeskinder weitergab. Dieser Defekt ist bis heute dafür verantwortlich, daß die Welt gespalten ist wie ein Arsch in Dudelsackfeinde und Dudelsackliebhaber. Letztere sind Nachkommen MacBags und somit Brüder und Schwestern nicht nur im Geiste.


Post Sciptum:
Die Tatsache, daß die Initialen der steinzeitlichen "Gewerkschaft Lärm, Pipe und Drum" mit denen der "German Lowland Pipes & Drums" identisch sind, hat wirklich nichts zu bedeuten: Es handelt sich hier um einen reinen Zufall. Ehrlich!