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Die Great Highland Bagpipe

Der Schottische Dudelsack

Dudelsäcke im Deutschen Museum, München

Der Dudelsack im allgemeinen ist ein spaßiges Instrument: In einen Ledersack sind Pfeifen eingebunden, durch die die Luft scheinbar schneller entweicht als sie vom Spieler hineingeblasen werden kann.

Im Ernst: Der Dudelsack ist mitnichten eine "Sackpfeife", als die ein altes deutsches Wort ihn bezeichnet, sondern ein Rohrblatt-Instrument. Auch in Deutschland gab und gibt es verschiedene Dudelsäcke wie Schäferpfeife, Magdeburger Pfeife, Hümmelchen, Dudey, Grimmelchen, Böhmischer Bock, Egerländer Bock, Musette und Platerspiel.

Smallpipe Spieler (Volker Hormann)

Wie hierzulande gibt es auch in Schottland verschiedene Dudelsäcke: Chamber Pipes (Kammerpfeife), Small Pipes (Kleine Pfeife), Border Pipes (Grenzpfeife) und Practice Pipes (Übungspfeife) haben den leisen Klang gemeinsam, der das Spielen in geschlossenen Räumen ermöglicht.

Die Great Highland Bagpipe GHB (Große Hochland Sackpfeife) wurde durch den Einsatz schottischer Regimenter in allen Teilen des britischen Empires weltweit bekannt. Auch die "Highland-Clearences" im 18. und 19. Jahrhundert trugen durch die Vertreibung der schottischen Pächter in alle Welt zur allgemeinen Bekanntheit der Great Highland Bagpipe bei. Heute gilt daher die GHB nicht nur als der schottische Dudelsack, sondern fast schon als der Dudelsack schlechthin. Interessanterweise kommen heute aber die besten Spieler nicht mehr nur aus Schottland, sondern - als Urenkel der ehemals vertriebenen Highlander - auch aus Canada, Australien, Neuseeland und den USA.

Der schottische Dudelsack (GHB) verfügt über drei Bordunpfeifen, die sog. Drones. Die beiden Tenor-Drones werden mittels einer Kordel an der langen Bass-Drone befestigt und fallen so fächerförmig über die linke Schulter des Pipers (Pfeifer). Die Drones werden auf die Melodiepfeife, den Chanter, gestimmt und erzeugen mit ihren Drone-Reeds (Einfachrohrblätter wie bei der Klarinette), den charakteristisch-brummenden Bordunklang. Vor diesem Hintergrund spielt der Chanter die Melodie. Das Chanter-Reed (Doppelrohrblatt ähnlich der Oboe) erzeugt einen scharfen, etwas näselnden Klang.

Der Luftsack (Bag), früher aus Leder, heute oft aus Goretex, wird vom Piper unter die linke Achsel geklemmt. Über das mit einem Ventil versehene Mundstück (Blowpipe) bläst der Piper den Luftsack auf, durch Druck mit dem Arm versorgt er die Pipes möglichst gleichmäßig mit Luft, da diese andernfalls "dicht" machen, also aufhören zu schwingen. So wird ein kontinuierlicher Luftstrom erzeugt, und damit auch ein kontinuierlicher Dauerton.

Practice Chanter

Um die Töne einer Melodie voneinander abzugrenzen und um Akzente zu setzten, muss der Piper zusätzliche "Zier"-Noten spielen, die sog. Gracenotes. Hierbei handelt es sich um sehr kurze Noten oder Gruppen von Noten, die zwischen den beiden aktuellen Melodienoten eingefügt werden.

Diese Technik erfordert Konzentration und Koordination, die Finger müssen, insbesondere beim Spielen in einer Band, auf den Bruchteil einer Sekunde exakt gesetzt werden. Resultat der Bemühungen sind nicht selten "Itchy Fingers", juckende Finger, insbesondere nach dem Spielen des gleichnamigen Tunes (Musikstück).

Geübt wird übrigens meistens auf dem Practice Chanter, einer leisen Übungs-Pipe ohne Bag und Drones.

Tipp:
Es ist so gut wie unmöglich, die GHB im Eigenstudium zu erlernen. Besser ist es, frühzeitig den Kontakt mit uns zu suchen!
Wir helfen dir gerne weiter!